Historisches zum Schützenwesen
Der Schießsport hat in Europa eine lange Tradition und entwickelte sich vom steinzeitlichen Jagdbogen über Steingeschoßgewehre bis hin
zum hochleistungspräzisions Sportgerät.
War das Schießen seinerzeit zur Jagd für das Überleben des Menschens notwendig, wandelte es sich im Laufe der Zeit zu Geräten zur Verteidigung. Erste Verbände wurden aus organisierten Heimwehren zur
Verteidigung von Stadtmauern gegründet. Im Grafenauer Land gilt als nachweislich ältester Schützenverein die Königlichpriviligierte Feuerschützen-Gesellschaft Grafenau, welche zur Verteidigung der
Stadt Grafenau gegründet wurde. Nach den Befreiungskriegen im Jahr 1815 profitierte auch der Schießsport durch einen Aufschwung im Vereinswesen.
Erste Aufzeichnungen in Oberhüttensölden stammen aus dem Jahr 1938. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden alle Schützenvereine in Deutschland offiziell von den vier
Siegermächten verboten und alle Schusswaffen, auch Luftgewehre mussten abgegeben werden. Im Jahre 1952 wurde das Sportschießen wieder offiziell erlaubt. Grundstein hierzu legte die Erlaubnis zur
Wiedergründung des Deutsche Schützenbundes im Jahr 1951. Dies sorgte für einen neuen Aufschwung und zur Gründung einer Vielzahl neuer Vereine. Im folgenden war neben der Pflege von Brauchtum und
Tradition die Gesellschaft ein wichtiger Pfeiler dieser Vereine, sodass viele Schützenvereine in Wirtshäuser und Gaststätten der verschiedenen Ortschaften gegründet wurden.
Seit dem Jahr 2015 gehört das Schützenwesen in Deutschland zum bundesweiten Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Dieser Schritt zeigt die Anerkennung und Wertschätzung zur Erhaltung von Tradition und Brauchtum. Das Schützenwesen ist vielerorts ein historisch gewachsener und lebendiger Teil der regionalen Identität. Der Schießsport beinhaltet eine große Anzahl von Traditionen und Bräuchen und hat sich in den verschiedensten Erscheinungsformen und regional oft sehr unterschiedlich verbreitet. Das Schützenwesen hat im Laufe der Jahrhunderte immer wieder auf Veränderungen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen reagiert und sich enorm ausdifferenziert. Nach dem Motto "Schützenvereine sind für das soziale und kulturelle Gemeinschaftsleben vor Ort prägend."
Im folgenden stellen wir unsere Chronik genauer dar:
Chronik der Lindenschützen Oberhüttensölden e.V.
Im April 1964 wurde der Schützenverein „Lindenschützen Oberhüttensölden“ in Anwesenheit des Gauschützenmeisters Krückl gegründet.
Schießstätte war das alte Bräu-Wirtshaus in Oberhüttensölden.
1. Vorstand: Simmerl Johann
2. Vorstand: Hackl Kurt
Schriftführer: Wolf Heinrich
1. Kassier: Draxinger Johann
2. Kassier: Eggersdorfer Rudolf
Die Aufnahmegebühr wurde auf 3 DM festgesetzt. Mitglieder aus dem übernommenen Schnupferverein waren von der Aufnahmegebühr befreit. Es waren damals insgesamt 19 Mitglieder.
Seit dem 16. November 1990 sind die Lindenschützen ein eingetragener Verein.
Bis 1991 wurde noch im alten Bräu-Wirtshaus geschossen.
Während dieser Zeit kam es zu Schwierigkeiten mit dem Pächter und der Platzmangel (nur zwei Schießstände!) wurde zu einem immer größeren Problem. Kurz vor Abriss des alten Bräu-Wirtshauses stand der
Verein fast vor dem Aus.
1991 wurde das alte Bräu-Wirtshaus von Schneider Willibald gekauft, abgerissen und der schöne neue Landgasthof „Kutschenwirt“
errichtet.
Hier wurde auch an den Schützenverein gedacht und im Keller ein Raum für 5 Schießstände eingebaut. Seither ging es mit dem Verein wieder bergauf, die Mitgliederzahl wuchs.
Im August 1995 wurde durch Brey Franz die erste Pistolenmannschaft gegründet. Bis 1995 wurde im Verein nur Luftgewehr
geschossen.
Obwohl die Lindenschützen immer wieder kleinere und größere Probleme meistern mussten, wuchs der Verein nun stetig. Die Lindenschützen erhielten sogar eine Ehrung für Mitglieder- und
Nachwuchswerbung.
Doch nun gab es einen neuen
Einbruch.
Nachdem es immer wieder Probleme zwischen Verein und neuen Pächtern gab,
mussten die Lindenschützen im April 2005 ihren Schießstand räumen und hatten nach der Linde nun auch ihre Schießstätte verloren.
Von den benachbarten Schützen der „Gemütlichkeit Grafenau“ wurden die
Lindenschützen mit Sack und Pack (Schießstände und Waffenschränke) aufgenommen und konnten ihren Schießbetrieb aufrecht erhalten.
Nun mussten die Lindenschützen Überlegungen anstellen, denn es war klar, dass
sie nicht für immer bei ihren Schützenfreunden in Bärnstein bleiben konnten.
Nach einem Jahr der Ideen und Verwerfungen kam die Rettung:
Die Lindenschützen bauten sich ein eigenes Vereinsheim aus Containern.
Mit dem Bau des eigenen Vereinsheimes wurde im Oktober 2006 begonnen, ab dem Frühjahr 2007 konnte der Schießbetrieb in den eigenen vier Wänden aufgenommen werden.
Am 22. September 2007 wurde das neue Vereinsheim feierlich eingeweiht.
Von da an wurde das Vereinsheim mehrfach
erweitert: Im Jahr 2009 wurde eine Bogenschießanlage errichtet. Nun konnte interessierten Schützen neben Luftgewehr und -pistole auch das Bogenschießen angeboten werden. Schnell konnten die
Bogenschützen erste Erfolge (Teilnahme an der niederbayerischen Meisterschaft) vorweisen.
Im Jahr 2012 wurde dann noch ein größerer Waffen- und Lagerraum
angebaut.
Renovierung, Modernisierung und Bau eines elektrischen Schießsstandes der Marke DISAG. Ebenso wurde im gleichen Rahmen mit dem Bau des überdachten Eingangsbereiches begonnen.
Im gleichen Jahr konnen wir unsere neue Disziplin des traditionellen Bogenschießens mit mehreren neuen Mitgliedern gewinnen.
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